Wir kennen alle das Gefühl “Es reicht!”. Es reicht an schlechtem Wetter, an zu viel Unsinn im Fasching oder auch an der Ungerechtigkeit und am Leid in der Welt.
Manchmal werden wir berührt und aufgeschreckt, wenn jemand aus einem Impuls des “Es reicht!”, seinem Leben eine Wendung gibt. Vielleicht den Job kündigt, eine Partnerschaft beendet oder, ganz extrem, die empfundene Schwere des Daseins nicht mehr erträgt und aus diesem gehen möchte.
Aber wir könnten das “Es reicht!” auch anders verstehen: Dankbar und erfüllt!
Wir werden aus dem Umfeld immer wieder geradezu gedrillt, nie genug zu bekommen. Aber es ist auch möglich, satt und zufrieden, beschenkt und erfreut die Situationen unseres Lebens zu betrachten. Und dann zu sagen: es ist gut, wie es ist. Danke! Für heute ist es genug! Ich wurde reich beschenkt!
Angesichts all der Nöte, der Schmerzen und der Ungerechtigkeiten ist dies zugegebenerweise nicht so leicht. Aber wir haben immer wieder die Wahl: Denken wir im Entweder-Oder-Modus oder sehen wir ein Sowohl-Als-Auch.
Ich bin überzeugt, wir können einerseits die Not sehen und gleichzeitig auch dankbar sein. Wir können uns einerseits freuen und trotzdem auch den Schmerz nicht verdrängen.
Ich erlebe es fast täglich: Wir können, in aller Sorge und Angst, immer wieder ein trotzdem JA finden und dankbar sagen: Ja, es gibt ein Genug. Genug, um mich auch auf den nächsten Tag zu freuen und die Hoffnung nie aufzugeben.
Ein “Es reicht”!” nicht aus Trotz und Verzweiflung gesagt, sondern aus Zuversicht und Vorfreude, verändert die Perspektive!
Viel Freude beim Finden neuer Perspektiven!
Ihr
Christoph Schlick